21. Januar 2022
Der Second-Hand-Markt boomt ... und zieht immer wieder Betrüger an
Der Markt für Secondhand und Marketplace zwischen Privatpersonen ist ein wahres Eldorado für neue Akteure und Pure Player. Er ist sehr attraktiv, da seine Wachstumsrate 25 Mal höher ist als die des E-Commerce! Die Chancen sind hier zahlreich, denn der Markt hat weltweit bereits ein Volumen von über 86 Milliarden Euro, wobei der Verkauf von Gebrauchtwagen nicht mitgerechnet ist.
Auf diesem Markt für Transaktionen zwischen Privatpersonen gibt es zwei Hauptgeschäftsmodelle, die von den Plattformen übernommen wurden. Diese Modelle haben einen direkten Einfluss auf die Höhe des Risikos, des Betrugs und der Abzocke. Fassen wir zusammen.
Das Modell des Customer-to-Customer-Marktplatzes, genannt "C2C".
Die Rolle der Plattform besteht hauptsächlich darin, den Verkäufer und den Käufer, beides private Nutzer, zusammenzubringen, die den verkauften Gegenstand ohne weitere Vermittler direkt untereinander tauschen. C2C-Plattformen erheben in der Regel eine Provision für diese Vermittlungsarbeit und manchmal auch für die Erbringung von Zusatzleistungen, wie z. B. eine sichere Zahlung oder die Abwicklung des Paketversands.
Das Modell des Marktplatzes customer-to-business-to-customer genannt "C2B2C".
Hier ist die Rolle der Plattform wichtiger, denn über die Vermittlung von Kontakten und die angebotenen Zusatzleistungen hinaus spielt der Marktplatz eine aktive Rolle. Sie kann den genauen Zustand des getauschten Gegenstandes überprüfen, bevor er zum Verkauf angeboten oder an den Käufer verschickt wird, ihn authentifizieren, um Fälschungen zu vermeiden, ihn restaurieren oder auch neu verpacken.
C2B2C-Plattformen erheben oft eine höhere Provision, da die geleistete Arbeit umfangreicher ist.
So bringt jedes Geschäftsmodell unterschiedliche Arten von Betrug mit sich und lässt die Tür für ganz spezifische Betrügereien offen. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Betrugsfälle und Betrügereien auf Kleinanzeigenseiten und Plattformen zwischen Privatpersonen nur noch vervielfacht, und der Kundenservice ist oft hilflos.
Welche verschiedenen Arten von Betrug, Schwindel und Abzocke gibt es auf Marktplätzen?
Identitätsdiebstahl und Diebstahl von Benutzerkonten
Bei einem Identitätsdiebstahl möchte die böswillige Person die persönlichen Daten einer Person gegen deren Willen für Betrugszwecke nutzen. Der Angreifer gibt sich mithilfe von Phishing als eine bekannte Organisation aus. Sobald der Nutzer auf eine gefälschte Händlerseite geführt wird, schnappt die Falle zu. Der Angreifer kann die gesammelten persönlichen Daten abrufen und auf Ihrem Marktplatz wiederverwenden.
Wenn Sie Zeuge irgendeines Missbrauchs auf Ihrem Marktplatz werden, ist es wichtig, so viele Elemente wie möglich zu sammeln, z. B. Screenshots oder Seiten-URLs, bevor Sie diese an die zuständigen Behörden weitergeben.
Beim Diebstahl von Benutzerkonten geht es darum, durch Phishing, Viren und Wi-Fi-Netzwerke die Kontrolle über Benutzerkennungen und Passwörter zu erlangen. Manchmal wird einigen Kunden unwissentlich Geld abgebucht, weil sie ihre Bankkarte registriert gelassen haben.
Die Fälschung von Gegenständen
Als echte Plage, die aufgrund der Globalisierung immer mehr zunimmt, ist es nicht ungewöhnlich, gefälschte Spielzeuge, Kosmetika, Ersatzteile und Gegenstände zu finden. Wenn dieses Problem nicht gelöst wird und weiter gedeiht, kann Ihr Markenimage geschädigt werden und bei einer schweren Verletzung Ihrer Sorgfaltspflichten kann es passieren, dass Ihr Marktplatz haftbar gemacht wird.
Betrug mit Bankkarten
Im Internet nimmt diese Art von Meldungen seit der Einführung neuer Zahlungsmittel stetig zu. In Europa werden jedes Jahr 1,8 Milliarden Euro durch Bankbetrug entwendet!
Der Anruf in Abwesenheit, ein modischer Betrug
Einer Ihrer Nutzer wird von einem potenziellen Kunden am Telefon belästigt, aber der Kunde antwortet nicht zurück? Möglicherweise handelt es sich hierbei um eine bewährte Technik, bei der dem Opfer jede Sekunde, die es am Telefon verbringt, in Rechnung gestellt wird. Dieser Betrug schneidet den Nutzern von Marktplätzen die Kehle durch und macht sie zu indirekt Schuldigen.
Phishing, eine ständige Präsenz in unseren Mailboxen
Diese Technik ähnelt im Wesentlichen dem Pharming mit einem Unterschied: Der Betrüger sendet eine E-Mail, in der er die Opfer auffordert, eine solche Website zu besuchen, um Bankdaten und andere persönliche Informationen zu erbeuten.
Pharming, wo man betrogen wird, ohne es zu wissen
Wenn ein Benutzer auf einer Website surft, wird der Datenverkehr manipuliert und vertrauliche Informationen werden gestohlen. Beispielsweise schickt ein Betrüger das Opfer direkt auf eine gefälschte Plattform, um dann persönliche Daten abzugreifen. Pharming ist weniger leicht zu erkennen als Phishing, da dieser Hack offensichtlicher ist.
Malware - Vorsicht bei Anhängen
Malware ist eine feindliche oder aufdringliche Software mit dem Ziel, persönliche, finanzielle oder geschäftliche Informationen zu stehlen. Die bekannteste unter ihnen ist das Trojanische Pferd. Wie sein Name schon sagt, bezieht es sich auf die griechische Mythologie, ein Opfer der Griechen an die Trojaner. Diese "Opfergabe" ist ähnlich aufgebaut wie die Soldaten in der Geschichte. Die Malware ist unsichtbar in einem Download-Ordner versteckt, der, wenn er ausgeführt wird, sofort die Kontrolle über den Computer übernimmt.
Wie kann man seinen Marktplatz wirksam vor Betrug und Abzocke schützen?
Angesichts dieser Arten von Betrug und reinen Betrügereien liegt es in Ihrer Verantwortung, Ihren Marketplace so gut wie möglich zu schützen. Unabhängig davon, ob Sie ein etablierter Akteur auf dem Second-Hand-Marktplatz sind oder nicht, hier sind einige Leitplanken:
Wappnen Sie sich wirksam gegen diese Internetpiraten und Sie werden sowohl Ihren Marktplatz, seinen Ruf als auch Ihre Nutzer schützen.